Brigitte Lejeune, in Frankreich geboren, besuchte in Kairo das Gymnasium, studierte in Frankfurt und unterrichte zunächst an einer Gesamtschule in Wiesbaden, bevor sie nach einer Station in Baiersbronn 1990 mit den Fächern Mathe und Bio an die Realschule Oberkirch kam. Klaus Lienert betonte ihre hohe Verlässlichkeit, ihr Engagement und ihre wesentliche Mitwirkung als langjährige Fachschaftsvorsitzende bei der Entwicklung des NWA-Konzeptes (naturwissenschaftliches Arbeiten). „Sie war durchgängig Klassenlehrerin, organisierte Fachräume, übernahm Zusatzarbeiten wie die Verwaltung von Lernmitteln.“ Brigitte Lejeune sah „ihr“ Kollegium wie eine zweite Familie – der Dank von Evi Dalichow spiegelte diese Einstellung. Sie habe sowohl Kollegen wie Schülern ein ganz persönliches Interesse entgegengebracht, sie als Individuen betrachtet, eine wertvolle Rolle im Kollegium gespielt, die der Lehrerchor unterstrich.
Michael Rolke kam nach über 20-jähriger Tätigkeit an der Theodor-Heuß- und Erich-Kästner-Realschule, Offenburg, nach Oberkirch, überzeugt vom früheren Referendar Klaus Lienert, der ihn als „gradlinig und kritisch hinterfragend“ schätzten gelernt hat. Besondere Akzente setzte Rolke in seinem Zusatzbereich IT und Musik. Er war Gründer und Leiter der Rockband, die Veranstaltungen der RSO bereicherte und Schüler begeisterte. Musikkonzerte der Band sind sowohl in Oberkirch wie in Haverfordwest in bester Erinnerung. Als Gitarrist wirkt er auch in der Bigband und Lehrerband der RSO mit – und bleibt ihr in der Funktion auch erhalten: „Musik ist eine Herzensangelegenheit“. Als Verantwortlicher für die Netzwerktechnik und Multimediaberater wird er mit der Schule verbunden bleiben und auch seinen künftigen Nachfolger einarbeiten. „Er hat ein erhebliches Maß an Freizeit für diese Arbeit eingesetzt, täglich war er Ansprechpartner und Klagemauer“ (Lienert) und Kollegin Inge Zürn bedankte sich für Unterstützung bei Computerproblemen: „Wir hatten nie das Gefühl des Nervens.“ Rolke sieht seine „beste Zeit“ als Lehrer in Oberkirch – durch den Zuspruch des Kollegiums und weitgehende Freiheiten, die ihm von der Schulleitung eingeräumt wurden.
Arthur Hilberer kommt aus der Region (Lahr-Reichenbach) und blieb in der Region. Nach Lehraufträgen in Villingen-Schwenningen und Achern kam er nach Oberkirch mit den Fächern G/Gk und kath. Religion. Rektor Klaus Lienert erinnerte an den gemeinsamen langjährigen Einsatz als Verbindungslehrer und als Spieler der „legendären Fußballmannschaft, die südbadischer Meister wurde“. Als langjähriger Vorsitzender der Fachschaft Kath. Religion organisierte er Schülergottesdienste, hielt Kontakt zur Kirchengemeinde, war Mitinitiator des Abschlussgottesdienstes für Entlassklassen und – zusammen mit Axel Hauser- des Schultriathlons.
Verbunden bleibt er natürlich vor allem im Zusammenhang mit Theateraktivitäten. Seit er 1992 an die RSO kam, engagiert er sich in der Jungen Bühne: Rund 170 000 Zuschauer haben ihn in einer seiner vielen Rollen der klassischen Kinderstücke gesehen, die er auch inszeniert und für die er das Bühnenbild gestaltet. Die Theater-AG der Realschule gab auch den Anstoß für die Gründung der Burgbühne, deren Vorsitzender der passionierte Theaterspieler seit 14 Jahren ist. Kollegin Inge Zürn schätzte ihn vor allem als guten Zuhörer und Gesprächspartner, die Wertschätzung der Schüler habe sich an Tagen der offenen Tür oder bei Festen gezeigt. Hilberers Credo ist: „Ohne Leidenschaft geht Theater und Unterricht nicht – nur so können wir junge Menschen begeistern und mitnehmen.“ Er betonte ausdrücklich seine Nähe zum Glauben, zur Kirche und wandelte in diesem Zusammenhang ein bekanntes Zitat etwas ab: „Frag nicht, was die Gesellschaft für dich tun kann, sondern was du für die Gesellschaft tun kannst.“ Die Junge Bühne, der er als passionierter Theaterspieler und Regisseur treu bleibt, bedankte sich mit einem Loriot-Sketch, nachdem zuvor schon zwei neue Theatertalente – Werner Franz und Stefan Kowalsky- den Loriot-Sketch „Herren im Bad“ total witzig und satirisch auf die Schulsituation abgewandelt hatten.
Gaby Waßmer kam 1975 mit den Fächern Mathe und Sport an ihre erste und einzige Dienststelle: die RSO. In ihrem ganz persönlichen Rückblick erinnerte sie sich an die Anfänge mit über 40 Schülern in einer Klasse. Das Ausmaß ihres Einsatzes wurde deutlich, als Lienert die „die frei werdenden Posten“ aufzeigte: Einrichtungsberatung, sie initiierte Aufräumaktionen im Lehrerzimmer, brachte das Archiv auf Vordermann, war langjährige Fachschaftsvorsitzende Mathematik, lange Zeit organisierte sie Entlass- und Abschlussfeiern, initiierte Mathe-Hausaufgabenbetreuung für 9.-Klässler. Besonders wichtig wurde sie in der Interims-Zeit, der Rektor-losen Zeit, als sie zusammen mit Sylvia Walz-Dupré die Schulleitung übernahm. „Als Gestalterin von Vertretungs- und Stundenplänen hat sie enorm viel Zeit eingesetzt, um die besten Varianten für Kollegium und Schüler zu finden“ (Lienert). Dieser Einsatz wurde auch im Dank der Kollegen und dem Pippi Langstrumpf-Rechensong der Mathematiker deutlich.
„Abschied schmerzt immer, auch wenn man sich darauf freut“: Sie hätte sich keinen schöneren Beruf vorstellen können und „die RSO war meine Schule und wird sie bleiben“ – ihr wünschte sie eine positive Weiterentwicklung. Zusammen mit Brigitte Lejeune blickte sie witzig musikalisch zurück und nach vorn.
Die Lehrerband setzte einen rockigen Abschluss unter eine vierstündige Marathonkonferenz, die keiner früher verlassen wollte, die sehr emotional, bewegend, sehr persönlich war.
Text: Johanna Graupe Fotos: Alexandra Friedburg