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Partnerschaft der Realschule Oberkirch mit bulgarischem Gymnasium vertieft  24.09.2013

Acht gemeinsame Tage mit unterschiedlichen Workshops verbrachten 27 Oberkircher Realschüler und 26 Gymnasiasten aus Ruse/Bulgarien in Varna am Schwarzen Meer.

27 Realschüler beim gemeinsamen Studiencamp mit bulgarischen Schülern in Varna am Schwarzen Meer

Nach drei erfolgreichen Besuchen der bulgarischen Schüler in Oberkirch trafen sich 27 Realschüler der 9d und 26 Gymnasiasten des „Friedrich-Schiller-Gymnasiums“ in Varna am Schwarzen Meer zu  einem Studiencamp: Der Abschied fiel schwer und war tränenreich – nach acht gemeinsamen Tagen, in dem das Zusammenleben von großer Herzlichkeit, Intensität, gegenseitigem Austausch geprägt war.


53 Realschüler aus Oberkirch und Gymnasiasten aus Ruse/Bulgarien

„Sich in einem Land zurechtzufinden, das eine andere Schrift und Sprache hat, ist eine besondere Herausforderung, die die Schüler  offener für andere Kulturen werden lässt.“ Frauke Baldus-Fleck unterstreicht die positive Wirkung des Austausches mit der bulgarischen Partnerschule aus Ruse, „Klein-Wien“ genannt, an der Donau. Die 14- bis 15-jährigen Schüler sprechen tadellos Deutsch, werden sie doch schon ab der Grundschule in Deutsch unterrichtet. Von Deutschen gegründet, hat die Schule, die etwa 1000 Schüler zählt, einen ausgezeichneten Ruf, was Fremdsprachen angeht. Deutsch wird mit sehr vielen Stunden unterrichtet: von drei Stunden wöchentlich in der Grundschule bis zu neun Stunden vor dem Abitur. Als DSD-Schule nimmt sie als einzige Schule Bulgariens das deutsche Sprachdiplom ab, das zum Studium in Deutschland berechtigt. „Mehr als 25 Abiturienten des letzten Jahrgangs erhielten diese Berechtigung und sehr viele nehmen sie wahr – in allen Studienbereichen“, stellt die Leiterin der bulgarischen Gruppe, Raisa Petkova, mit Stolz fest. „Die Situation in Bulgarien ist sehr schwierig: Ärzte, Pflegepersonal, Lehrer (etwa 250.-€) werden sehr schlecht bezahlt und unsere guten Schüler suchen deshalb eine Möglichkeit, in Deutschland zu studieren und zu arbeiten. Inzwischen können sie an unserer Schule auch das englische Zertifikat ablegen, das sie auch dort zum Studium berechtigt. Ein Austausch ist für sie sehr wichtig, weil sie die Sprache von Muttersprachlern hören, beide Seiten kulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten kennenlernen.“ Schwierigkeiten gilt es kreativ zu lösen:  Das sprachlich und musisch orientierte Gymnasium unterrichtet in zwei Schichten von morgens bis abends, weil nicht genügend Räumlichkeiten zur Verfügung stehen, was von der Schulleitung sehr viel Organisationstalent verlangt, Ganztagesschule wird bis zur Klasse 4 angeboten.

„Unsere Schüler erhielten zwar keine direkten Einblicke in die Familienverhältnisse ihrer Partner, was schade, aber eben nicht möglich ist. Sie erhalten aber ein deutliches Bild von den Schwierigkeiten und der Armut vieler im Land und den Möglichkeiten, die die Schulbildung – kostenlos an der Friedrich-Schiller-Schule- den Schülern bietet – dazu  haben sie in Deutschland Ansprechpartner.

Raisa Petkova und Juliana Ivanova führten in die kyrillische Schrift ein und Schülerinnen aus Ruse – in Musik und Tanz auf sehr hohem Niveau- brachten den Oberkircher Jungen und Mädchen erfolgreich bulgarische Volkstänze bei. Gemeinsam wurden „Landart“-Projekte am Strand kreiert (Leitung Frauke Baldus-Fleck). Während beim letzten Treffen ein Gedichtband entstand, wurden dieses Mal deutsche Sprichwörter analysiert, übersetzt und künstlerisch dargestellt.


Frauke Baldus Fleck (links) und Raisa Petkova leiteten den gemeinsamen Schüleraustausch.

„Bombe“ fanden die Schüler der 9d den Aufenthalt. Klassensprecherin Maria Braun spricht für die ganze Klasse, wenn sie von den Freundschaften, die entstanden, gemeinsamen Aktivitäten, dem tollen Strand, der Küstenlandschaft schwärmt.

Text und Fotos: Johanna Graupe

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