Heiß und anstrengend war es teilweise schon für die Akteure, vor allem in Rüstung- aber keine Vorstellung entfiel oder musste in die Erwin-Braun-Halle verlegt werden. Ein toller Erfolg mit insgesamt 4300 Zuschauern konnte die Junge Bühne mit ihrer diesjährigen Freilichtinszenierung, die in die Tage der Ritter, Burgfräulein und Leibeigenen führte, verbuchen.
Das Stück: unterhaltsam, informativ, mitreißend, vor allem auch durch die großartigen Trommeleinlagen (Matthias Frietsch). Zwei Erzähler (Frauke Baldus-Fleck und Viktioria Goldmann) griffen in die Geschichte ein und beantworteten viele Fragen rund um die Rittersleute: Wer durfte Ritter werden, was bedeutete eigentlich Leibeigenschaft, wie war das Leben im Mittelalter? Leicht und doch mit Tiefgang wurde der Weg des Bauernjungen Trenk , der sich aus der Leibeigenschaft befreien will, lebendig. Sein eigenes Gefangensein zu durchbrechen und entschlossen die Freiheit zu suchen, war nicht nur im Mittelalter gefährlich, Ungerechtigkeit und totalitäre Strukturen wurden deutlich.
Viele Aufführungen boten die Schauspieler: anstrengend vor allem die beiden Vormittagsaufführungen, bei denen Techniker und Spieler ab 7.00 Uhr aktiv waren und den Platz um 14.00 Uhr aufgeräumt verließen. Um herausragende Einzeldarsteller wie der kecke Trenk (mit viel Charme und Chuzpe: Moritz Steger) und seine beiden Theklas (Lisa Summ und Amelie Englert), die beiden genialen Gaukler Daniel Rockenzahn und Lennard Boschert, der schwäbelnde Ritter Dietz (Daniel Wöhrle), der liebenswürdige und hasenfüßige Ritter Hans von Hohenlob (ArthurHilberer), der rumpelstilzwütende Wertolt der Wüterich (Stefan Kowalsky) gab es ein riesiges Ensemble mit Tänzern, Gauklern, Rittern, Marktleuten, Drachen, Köhlern und Live-Musik, was den Charme der Inszenierung ausmachte.
Bilder zum Stück können nach den Sommerferien bei der Realschule Oberkirch, Junge Bühne, eingereicht werden – die besten werden prämiert.
Text Johanna Graupe Fotos: Jens Fleck und Klaus Lienert