Alle Theatergenres aus allen Bundesländern waren beim Festival vertreten, das über drei Tage ging und an verschiedenen Orten in Berlin angelegt war: vom Kindertheater („Max und Moritz“) und Jugendstück („Die Welle“) über Mundarttheater, Schwarzhumoriges, Kabarett bis zum Klassiker („Sommernachtstraum“) oder aktuellen Stücken („Martin Luther“). Die ehemalige Festung Spandau bot am ersten Tag historisches Ambiente in beeindruckenden Räumen und viel – auch internationale- Prominenz bei der Eröffnung durch Kulturstaatsministerin Monika Grütters, die auch Schirmherrin des Festivals war. „Auf 2400 Bühnen spielen 120 000 Spieler und Spielerinnen, sie glauben an die Kraft des Theaters, sie erlauben sich diesen ‚Luxus‘, der keineswegs ohne Verbindlichkeit ist und setzen damit auch kulturpolitische Akzente“ (Grütters).
Die Junge Bühne stellte mit Informationsmaterial ihr Konzept vor – langfristig als Profil in der Schule verankert und in enger Kooperation mit Verein und der Kommune. Ein Konzept, das auf großes Interesse stieß: in vielen Gesprächen mit anderen Jugend- und Erwachsenengruppen, Verbandsvorsitzenden und einer Dramaturgin, deren Verlag inzwischen ganz aktuell ein Kindermusical von Timo Riegelsberger verlegt. Sie war auch bei der Aufführung von „Max und Moritz“ in der Fassung, die ihr Verlag veröffentlicht: „Die Szenen haben mir sehr gut gefallen, und man merkt allen an, dass sie begeistert bei der Sache sind. Das macht immer besonders Freude!“ (Susanne Wagner).
Die Junge Bühne ist eine Einsatzstelle für „Bundesfreiwillige Kultur“ – einer Einrichtung, die es erst seit wenigen Jahren gibt und einem Qualitätsstandard unterliegt. Der Bundesfreiwilligendienst ermöglicht die Einstellung von Kulturschaffenden, deren Bezahlung dann ein Jahr lang vom Bund bezuschusst wird. Theaterpädagogin Tanja Lüttner, inzwischen mit festem Engagement, begann so ihre Tätigkeit bei der Jungen Bühne – sie berichtete in einem Interview in Berlin über ihre Erfahrungen.
Am Samstag gab es den Tag des Amateurtheaters auf der IGA- Internationale Gartenausstellung- in Berlin: vor allem Walk Acts, Impro-Theater, Flashmobs wurden da gezeigt, leider getrübt durch regnerisches Wetter. Am Abend schließlich ein großes, buntes Abschlussfest für alle Teilnehmer, und der Sonntagvormittag war dann schließlich noch den „Offiziellen“, den Künstlerischen Leitern, Verbandsvorsitzenden und Öffentlichkeitsreferenten, vorbehalten.