Martina Stumpf (M, Ph, MUM), Saskia Festag (D,G) und Nadine Frey (M, Ek, kath. Rlg) sind bzw. gehen in Mutterschaftsurlaub, Michel Wöhr hat sein Referendariat erfolgreich bestanden und erhält eine Anstellung. Martin Wehrle verlässt die Schule vertragsgemäß: „Sie haben sich über das Maß engagiert“, lässt ihn Klaus Lienert nur ungern gehen.
Michael Löffler (D, Bk) und Manfred Peter (NUT, Sp, Te) verabschiedete Lienert in „die große, weite Welt“: Sie legen ein Sabbatjahr ein.
Kerstin Scheuer (Bk, D, Sp) absolvierte schon ihr Referendariat in Oberkirch und unterrichtete damit insgesamt 14 Jahr an ihrer Wunschschule RSO. Spuren ihres Tuns sind in der ganzen Stadt zu finden. In Zusammenarbeit mit Iris Sehlinger (Stadtmarketing) gestaltete sie anlässlich der Literaturtage mit Schülern die Bänke, die vor vielen Oberkircher Geschäften zum Sitzen einladen. Wohlbeleibte Badende waren im vergangenen Sommer über dem Mühlbach hängend zu sehen – auch sie gehen auf ihren Kunstunterricht zurück. Zusammen mit Michael Löffler war sie Fachschaftsvorsitzende im Bereich Deutsch, ihre Kunstaktionen waren legendär: die Schule wird sie vermissen. Kerstin Scheuer kehrt in ihre Heimat NRW zurück: Eine Bahncard, wenn das Heimweh zu schlimm wird, bekam sie von Inge Zürn im Namen des Kollegiums und ein Kunstprojekt für ihre „Schwarzwaldecke“ von den Kunstkollegen.
Sechs „Urgesteine“, die zusammen 163 Dienstjahre an der RSO zusammenbringen, verabschiedete Lienert in einer bewegenden Abschiedsfeier in den Ruhestand.
Renate Hertig (D, G, Gk) kam von Seelbach 2008 nach Oberkirch. „Ihren Elan und ihre Kompetenz im Bereich Schulentwicklung und Evaluation hat die Schule auf diesem Weg enorm weitergebracht.“ Innerhalb kurzer Zeit hatte sie das Erfolgsmodell Berufsinfomesse übernommen und war auch permanent als Mentorin tätig.
Renée Hauser (E) war seit 15 Jahren an der Schule: Unvergesslich ihr Lachen, ihr Temperament, ihr badischer Dialekt als Amerikanerin. Ihr Sachverstand, ihr Humor – und ihre Brownies - werden dem Kollegium fehlen, bedauerte Englisch-Kollegin Evi Dalichow. Prädestiniert als Muttersprachlerin im Fach Englisch und mit großem Sachverstand in englischer Didaktik war sie über lange Jahre in der Landeskommission, die die Prüfungsarbeiten für die mittlere Reife und die DVA-Prüfungen (Landesvergleichsarbeiten) konzipierte. Renée Hauser erhielt nicht nur ein Abschiedsgeschenk entsprechend ihrem Hobby Golfen, sie selbst überreichte ihrer „darn good school“ ein Bild für die renovierten Räume.
Roselie Lehnert unterrichte 28 Jahre Englisch, Französisch und ihr Neigungsfach Kunst. Lehnert war eine maßgebliche Organisatorin und Förderin des Schüleraustausches mit der Partnerstadt Draveil, unvergesslich der Lehrerausflug nach Paris, den sie organisierte. Weltoffen auch im Privaten: Viele junge Menschen aus der ganzen Welt haben bei ihr und ihrem Mann schon eine temporäre Heimat gefunden. Ihren künstlerischen Neigungen wird sie in Zukunft in den Werkstätten der Illenau stärker nachgehen können.
Manfred Waßmer war 36 Jahre auf vielen Gebieten aktiv. Wenn Lienert den Kollegen eine „Location“ zuordnete, dann Waßmer die Turnhalle. Als Fachleiter im Bereich Sport war er Ansprechpartner und maßgeblich bei der Planung der Halle beteiligt. Er war 1989 einer der Pioniere der Partnerschaft mit der Sir Thomas Picton School, Haverfordwest. Unzählige Klassen hat er im Fach Englisch erfolgreich zur Prüfung geführt, war hilfreich für Kollegen, was technische Medien betrifft – organisiert, sachlich und ohne große Worte. Sowohl im Fach Englisch wie in Sport fungierte er immer wieder als Mentor für Praktikanten und Referendare. Als Sicherheitsbeauftragter der Schule plante und überwachte er die jährlichen Räumungsübungen und übernahm die Kontrollen der Fahrradfahrer. Kollegin Müns schätzte seine Ruhe, sein Wissen: „Du wirst eine große Lücke in der Englisch-Fachschaft hinterlassen.“
Walter Fürderer (D, G, Gk) temporärer Rektor-Stellvertreter, unterrichtete 39 Jahre an der RSO. Lienert zeichnete ihn als „Fachmann für schwierige Klassen“ aus, der „sehr viel Zeit in die Schüler investierte“ – ab 7.00 Uhr war er morgens in der Schule zu finden. Für jeden Schüler hatte er einen Spitznamen und kannte sie sehr gut, was Schüler schätzten. Viele Klassen hatten ihn als Klassenlehrer bzw wurden von ihm zur mittleren Reife geführt. Sein guter Draht zu Schülern zeigte sich auch in der Organisation von BORS (Berufsorientierung). Fürderer, computerresistent, hatte stets sein eigenes Klassenzimmer, ein „Musterklassenzimmer für bewährte Medientechnik“. Der „ausgezeichnete Analytiker“ (Lienert), gradlinig und nüchtern hatte sein eigenes pädagogisches Credo ungeachtet aller pädagogischen Modeerscheinungen. Fürderer sah sich selbst „nicht als pflegeleicht“: Er bedankte sich beim Kollegium und bei der Schulleitung, „die Kollegen auf Augenhöhe begegnet.“
Text und Foto: Johanna GraupeJohanna Graupe (D, E), deren Dienstbeginn an der Schule "fast mit der Gründungszeit der RSO" zusammenfällt, verlässt nach 40 Jahren die Schule, welche Sie erheblich durch ihr Tun und Wirken geprägt hat und in welcher sie laut Rektor Klaus Lienert „Spuren hinterlassen“ hat. Untrennbar mit der „Mutter unseres Theaters“ ist die Junge Bühne verbunden, die sie gemeinsam mit Arthur Hilberer und weiteren Kollegen aufbaute und ihr sowohl vor als auch hinter den Kulissen zu der Erfolgsgeschichte verhalf, auf welche man heute inzwischen 30 Jahre stolz zurückblicken kann. Spuren ihrer Liebe zur Sprache ließen sich auch in den Werken der von ihr initiierten Lyrik-AG erkennen, die im Gesamten vier Lyrik-Bände (Brücken bauen – Grenzenlose Freundschaft 1994, Apropos Liebe 1999, Meine Sehnsucht hat einen Namen 2009) mit Werken von Schülern der RSO und ihren Partnerschulen veröffentlichte. Auch ihr Engagement im Partnerschaftskomitee Haverfordwest und ihre sofortige Bereitschaft, die Organisation des Austauschprogramms mit der Partnerschule in Russe (Bulgarien) zu übernehmen, betonte Klaus Lienert. Nicht zuletzt vertrat sie jahrelang als „Frau für die Presse“ die Realschule durch ihre Berichte und ihre Kontakte zur lokalen und regionalen Presse. Bei einem solch vielfältigen und zeitintensiven Engagement zusätzlich zum alltäglichen Schulbetrieb äußerte ihre Kollegin Inge Zürn die Vermutung, ihr Tag müsse über „mehr als 24 Stunden“ verfügen. Mit Standing Ovations verabschiedete sich das Kollegium von Graupe.