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Ortenau-Klinikum schult alle 7.-Klässler zu Ersthelfern  

„Prüfen – rufen – drücken!“: Diese drei Worte fassen zusammen, was Ersthelfer bei einem plötzlich auftretenden Herzstillstand machen sollten. Doch zu wenig Menschen in Deutschland befassen sich mit diesem Thema und wissen, wie sie die kurzen Anweisungen richtig umsetzen müssen, beklagen Notfallmediziner. Die Experten schätzen, dass jährlich rund 10.000 Menschen, die Herzstillstand erleiden, gerettet werden könnten, wenn ihnen rechtzeitig geholfen würde.


Freuen  sich über die gelungene Partnerschaft zwischen der Realschule Oberkirch und dem Ortenau Klinikum Achern-Oberkirch: (v. l.) Lehrer Frank Lübeke, Konrektor Christian Huber und Chefarzt Dr. Michael Neuburger

Um das zu ändern, geht das Anästhesie-Team des Ortenau Klinikum Achern-Oberkirch um Chefarzt Dr. Michael Neuburger und die Fachärzte Dr. Heike Reimling (Standort Achern), Dr. Hauke Hirsekorn (Standort Achern) sowie Dr. Peter Heidrich (Standort Oberkirch) seit drei Jahren in die Schulen der näheren Umgebung und bietet dort Wiederbelebungsschulungen an. Die Initiative steht im Zusammenhang mit der bundesweiten „Woche der Wiederbelebung“, die federführend vom Berufsverband Deutscher Anästhesisten e.V. und der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. organisiert wird. In dieser Woche, für die Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die Schirmherrschaft übernommen hat, sollen Bürgerinnen und Bürger motiviert und ihnen die wichtigsten Schritte zur Lebensrettung vermittelt werden. Die Aktion „Schüler retten leben – 100 Pro Reanimation“ richtet sich dabei speziell an Jugendliche.


Dr. Peter Heidrich, Leitender Oberarzt der Anästhesie am Ortenau Klinikum in Oberkirch, erläutert zwei Schülern die Herzdruckmassage

In diesem Jahr besuchten die Anästhesisten des Ortenau Klinikums Achern-Oberkirch die Realschule und das Gymnasium Achern, die Heimschule Lender, die Realschule Kappelrodeck und die Realschule Oberkirch. „Insgesamt haben rund 600 Schüler an unseren Kursen teilgenommen. Die Resonanz auf unser Angebot war durchweg positiv. Die Schüler waren sehr interessiert und begeistert bei der Sache. Das hat uns gezeigt, dass es richtig und wichtig ist, an die Schulen zu gehen“, zog Dr. Neuburger zum Abschluss der diesjährigen Aktion in der vergangenen Woche bei einem Termin am Freitag (28.09.2018) in der Realschule Oberkirch Bilanz.

„Die Überlebenschancen eines vom Herz-Kreislauf-Stillstand Betroffenen verdoppeln sich, wenn er Hilfe von einem Lebensretter durch eine sofortige Herzdruckmassage erhält“, berichtete Dr. Neuburger. Auch Jugendliche könnten diese Hilfe bereits leisten. „Je früher wir junge Menschen mit der Lebensrettung vertraut machen und sie ermutigen, bei einem Herzstillstand Hilfe zu leisten, umso besser sind sie auf entsprechende Situationen vorbereitet.“

Der Chefarzt bedankte sich bei den teilnehmenden Schulen, die sich erneut oder zum ersten Mal beteiligt haben. „Für unsere Schülerinnen und Schüler ist das Angebot eine sehr gute Ergänzung“, betont Christian Huber, Konrektor der Realschule Oberkirch. Die Vermittlung des Themas durch Ärzte mache den Unterricht noch anschaulicher und praxisnäher. „Deshalb arbeiten wir gern mit Partnern wie dem Ortenau Klinikum zusammen“, so Christian Huber.

Text: Christian Huber   Fotos: Ortenau Klinikum

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