In den nächsten Jahren werden die Themen Ausbildung, Studium und Weiterbildung zu einem zentralen Dreh- und Angelpunkt werden. In Oberkirch hat sich inzwischen ein regionales Netzwerk der Berufsinformation etabliert, das Ausbilder und weiterführende Schulen sehr hoch einschätzen. Die Erfolgsgeschichte begann 2003 durch eine Initiative des damaligen Konrektors der RSO, Jochen Klingenmeier, die regionale Messe vergrößerte sich jährlich, bis dieses Jahr der Quantensprung durch die Zusammenarbeit mit der Stadt Oberkirch erfolgte und die Messe in der Erwin-Braun-Halle stattfinden konnte.
Der demografische Wandel ist auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt deutlich spürbar - und der Wettbewerb um gute Nachwuchskräfte. 63 Aussteller – fast doppelt so viel wie bisher- nahmen am vergangenen Samstag an der Messe teil und die große Nachfrage zeigt, dass es für Unternehmen wichtig ist, sich als attraktive Arbeitgeber zu positionieren und Jugendlichen die vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten, auch aufbauende Studiengänge, aufzuzeigen, wobei das regionale Ausstellungsformat gerade auch für kleinere Betriebe interessant ist.
OB Matthias Braun wies bei der Eröffnung darauf hin: „130 Berufsbilder und Studiengänge werden vorgestellt, 39 lokale und regionale Schule wurden eingeladen - die Berufsmesse bringt zusammen, was zusammen gehört: Jugendliche, die ihren Weg ins Berufsleben suchen und Unternehmen, die Nachwuchs suchen.“ Dafür biete die Messe, die von Wirtschaftsförderin Nadine Klasen und Reallehrer Stefan Cleiß gemeinsam organisiert wurde, einen Marktplatz. Die große Nachfrage auf Unternehmensseite zeige, so Klasen, dass Nachwuchsgewinnung in Zeiten des Fachkräftemangels auch im Renchtal ein großes Thema ist.
„Wir wissen, dass sich 40% der Bewerber um nur 10% der rund 345 Ausbildungsberufe, die es gibt, drängen. Die ganze Vielfalt ist bei den Jugendlichen also noch nicht angekommen“, was dazu führe, das je nach Branche Ausbildungsplätze unbesetzt blieben, so OB Braun. Sein Dank galt ausdrücklich Nadine Klasen und Stefan Cleiß, die die Organisation schulterten und hier ein breites Info-Portal schufen – die beiden sind sich sicher, dass sie dieses Format beibehalten und die Resonanz der Messe sorgfältig auswerten wollen. OB Braun, die beiden Organisatoren und Konrektor Franz waren während der gesamten Messe vor Ort, um sich bei Vertretern der Betriebe zu informieren.
Drei Stunden konnten sich Jugendliche, häufig in Begleitung von Angehörigen, an hervorragend ausgestatteten Ständen informieren, ins Gespräch kommen mit Ausbildungsleitern oder Chefs in vielen Fällen auch mit jetzigen Azubis, die ihre Berufe mit Verve vertraten und den „Newcomern“ von ihren Erfahrungen berichteten.
Wer zwischen den Besuchen an den Ständen Hunger oder Durst verspürte, konnte sich an Schüler der 8c der RSO wenden- sie übernahmen die Bewirtung im Rahmen eines Wirtschafts-Projektes und die Bigband der RSO unter Leitung von Norbert Angrick sorgte zu Beginn für den musikalischen Auftakt.
Text und Fotos: Johanna Graupe"Die Berufsinfomesse ist „die“ Plattform zur Berufsorientierung.
Junge Menschen kommen mit Ausbildungsbetrieben zusammen
und erhalten Infos aus erster Hand. Ich freue mich sehr über den
großen Zuspruch der Firmen und Besucher."
"Es ist inzwischen die Rede von einer „Über-Akademisierung“:
2013 begannen mehr junge Menschen ein Studium als eine
duale Berufsausbildung. Jugendliche mit mittlerer Reife und
Berufsausbildung haben sehr gute Chancen und hier ist der
Ort, wo beide Seiten zusammen finden. Ich bin von der
Resonanz begeistert und habe die Hoffnung, dass nächstes
Jahr die Messe im gleichen Rahmen geboten wird."
"Wir waren von Anfang an dabei. Die Organisation war
schon immer sehr gut, der Umfang hat sich allmählich
entwickelt, so dass der Wunsch nach einer Halle schließlich
da war. Man erlebt hier die Besucher und Interessenten
komprimierter als in Klassenzimmern. Die intensiven
Werbemaßnahmen sind für die Unternehmen wirklich gut,
die „Richtigen“ zu finden."
"Ich habe jetzt natürlich noch keine Zahlen bzgl. der Besucher,
aber nach meinem Eindruck war richtig viel los; das sahen auch
viele Aussteller so, mit denen ich gesprochen habe. Ich denke,
dass sich die verstärkte Präsenz in den Medien sowie die Tatsache,
dass wir im Vorfeld fast 40 Schulen angeschrieben und mit Info-Material
versorgt haben, ausgezahlt hat. Darüber hinaus gab es sehr viel positive
Rückmeldung bezüglich der neuen Örtlichkeiten. Auch ich habe die
Gesamtatmosphäre absolut positiv wahrgenommen - trotz der vielen
Stände und einer gewissen Enge. Von vielen Ausstellern habe ich gehört:
„Sie können unsere Reservierung für das kommende Jahr schon mal vormerken.“