„White Horse“ ist ein englisches Theater, in Norddeutschland beheimatet, die Stücke werden extra für Schüler konzipiert, im Vokabular abgestimmt und von Profis in Szene gesetzt. Nicht ganz einfach, die Vampir-Geschichte, die ausdrücklich zum Nachdenken über Vorurteile, Klischees und Fremdenhass aufruft. Erleichtert wurde das Verständnis durch die ausdrucksstarke Spielweise der vier Profis Adam Baylis, Lauren Baino, Sam Conway und Cathrin Fielder, die blitzschnell in unterschiedliche Rollen schlüpften.
Schüler Rick Smith verliebt sich in das Vampirmädchen Phylthia. Sie ist vor kurzem mit ihrem Vater in der Nachbarschaft eingezogen und hat ihrerseits auch ein Auge auf Rick geworfen. Und – wie sollte es auch anders sein – schon gehen die Probleme los: Teenager Rick fürchtet sich vor Phylthias Vater, einem Vampir der alten Schule, der noch Blutnahrung zu sich nimmt, wie das bei Vampiren ebenso üblich ist.
Ricks Vater ist „shocked“, als er von der Freundschaft des Sohnes mit dem fremdartigen Mädchen erfährt. „Das sind doch Vampire und man weiß schließlich, was die tun.“ Als er den Umgang mit Phylthia verbieten will, reißt Rick der Geduldsfaden. Das Ende bleibt offen.
Verschiedene Lösungsvarianten der Geschichte werden den Schülern zur Diskussion gestellt. Eine junge Liebe auf dem Prüfstand. Kann sie verwurzelte Vorurteile gegenüber dem Fremden überwinden oder siegt das gesellschaftliche Klischee? Werden Rick und Phylthia zueinander finden?
Die Akteure ließen mit ihrem mitreißenden Spiel keine Möglichkeit des ruhigen Zurücklehnens–immer wieder bezogen sie die Zuschauer aktiv in das Spiel ein und standen auch am Ende des Stückes für Fragen bereit.