Tick Tick Tack, die Zeit vergeht: Etwas über 40 Jahre ist es her, da rettete ein Mädchen mit verstrubbelten Haaren, einer Blume in der Hand und einer Schildkröte die Welt vor den gespenstischen Grauen Herren, die den Menschen die Zeit stehlen wollten. Und auch nach dieser Zeit liest sich Endes Erfolgswerk ausgesprochen modern: „Momo“ hat Zeiten und Strömungen überdauert, die Aussage ist eher noch wichtiger geworden, was in der Inszenierung auch deutlich wird.
Für „Momo“ nahm sich Ende das, woran es in seinen Augen so sehr mangelt: Zeit. Ganze sechs Jahre arbeitete der Wahl-Römer an dem „Märchenroman“ und stöhnte auf, wenn er in die Schublade „Kinderbuchautor“ gesteckt wurde. Momo kann man auf ganz unterschiedliche Art lesen oder sehen. Es begeistert als Film, Oper, Ballett, Theaterstück oder wie in Oberkirch als Musical mit Musik und Songs von Timo Riegelsberger.
Momo (Viktoria Goldmann) besitzt kaum materielle Dinge, doch von etwas hat sie besonders viel: Zeit. Diese teilt sie gerne mit ihren Freunden Beppo (Jürgen Wurth) und Gigi (mit Live-Musik: Robin Jekal). Die Menschen mögen Momo, denn sie kann ausgezeichnet zuhören. Bei ihr sind die Menschen glücklich, lachen und versöhnen sich. Doch eines Tages merkt Momo, dass niemand mehr zu ihr kommt. Ihre Freunde haben keine Zeit mehr. Tatsächlich hat niemand hat mehr Zeit für die anderen, Eltern kümmern sich nicht mehr um ihre Kinder.
Durch Meister Hora (Arthur Hilberer) lernt sie das Geheimnis der hinterhältigen Grauen Herren kennen: Die Anzugsträger bringen mit falschen Versprechungen die Menschen dazu, Zeit zu sparen, aber in Wirklichkeit stehlen sie den Menschen die ersparte Zeit und verbreiten Kälte in der Welt. Da entschließt sich Meister Hora zum Eingreifen. Dazu braucht er die Hilfe des Mädchens Momo. Ganz allein, nur mit Hilfe der Schildkröte Kassiopeia (Nils Leonhardt) macht sie sich auf eine gefährliche Reise zum Ursprung der Zeit. Ob sie ihre Freunde und die Stadt retten kann?
70 Jugendliche und Erwachsene proben seit langem in verschiedenen Gruppen: Schauspiel (Tanja Lüttner, Arthur Hilberer, Johanna Graupe), Tanz (Silvia Baumgärtner, Anne Braun) und Gesang ( Anja Bittner)auf den großen Tag: am 13.7. ist Premiere (ausverkauft). Stefan Kowalsky (Chef der Grauen Herren) gestaltet zusammen mit Arthur Hilberer ein beeindruckendes Bühnenbild und dass die Umgestaltung der anspruchsvollen Buchvorlage so gut gelingt, liegt auch an der Musik von Timo Riegelsberger.
Termine: 15., 16., 22. Und 23. Juli, jeweils 16.00 Uhr, 26 und 27. 7., jeweils 19.00 Uhr im Garten des „freche hus“. Außer am 22. und 23. Juli wird bei schlechtem Wetter in der Erwin-Braun-Halle gespielt.
Kartenvorbestellung und –verkauf:: Bürgerbüro der Stadt Oberkirch Tel. 07802/82700, alle Geschäftsstellen der Mittelbadischen Presse und unter www.ortenaukultur.de