Durch ein intensives Bewerbungsverfahren ausgewählt, durften 20 glückliche RealschülerInnen aus den Klassen acht und neun auf Studienfahrt in Oberkirchs Partnerstadt Haverfordwest nach Wales reisen.
Am 07. April war es dann so weit, dass wir nach langer Vorbereitung mit finanzieller Unterstützung durch einen britischen Fond und der Stadt Oberkirch kostengünstig unsere Reise mit den zwei begleitenden Lehrkräften Eva Dalichow und Stefan Kowalsky antreten durften. Mit von der Partie war auch Johanna Graupe vom Oberkircher Partnerschaftskomitee, die auch die Pressearbeit übernahm.
Pünktlich um 15.30 Uhr starteten wir am Bahnhof in Offenburg, von wo aus es mit der Bahn und einem Bus an den Flughafen nach Basel ging. Für viele von uns Jugendlichen war es der erste Flug überhaupt und dementsprechend war die Aufregung groß. Glücklicherweise war es ein sehr angenehmer Flug und nach einer weiteren Fahrt bis zu unserer Unterkunft kamen wir glücklich gegen 04.00 Uhr morgens in unserer Jugendherberge an.
Warten auf das Boarding in Basel
Nachdem wir am nächsten Morgen erst einmal ausgeschlafen hatten, konnten wir unser Glück kaum fassen, als wir bei strahlendem Sonnenschein die wunderschöne Landschaft sahen, in der unser Hostel lag. Mitten auf einer Klippe thronte die Unterkunft mit atemberaubendem Blick über den Atlantischen Ozean.
Morgens an der Jugendherberge
Nach einem gemeinsamen stärkenden Frühstück holten uns Liz und Steve, die beiden walisischen Mit-Organisatoren der Reise, zu einem angekündigt kleinen Spaziergang ab, der sich zu einer 1,5-stündigen Wanderung auf einem Küstenpfad bis zum Strumble Head Lighthouse entpuppte.
Die Gruppe mit Strumble Head Lighthouse im Hintergrund
Nach dem Essen gab es eine Darbietung des Haverfordwest Male Voice Choir, der uns mit einem Repertoire an traditionellen walisischen Liedern und dem Stück „Fix you“ von Coldplay beeindruckte. Diese Darbietung hat uns alle sehr bewegt, da sie vor allem die Themen Frieden, Freundschaft und Zusammenhalt verkörperten, die auch durch die anschließenden Reden zum Ausdruck gebracht wurden.
Empfang im Jugendzentrum mit "Male Voice Choir" auf der Bühne
Am Mittwoch fuhren wir mit dem Bus nach Cardiff, der Hauptstadt von Wales. Dort angekommen besuchten wir zuerst St Fagons, ein Freilichtmuseum ähnlich dem der Vogtsbauernhöfe in Gutach. Dort gab es viel zu entdecken. Angefangen haben wir die Tour im St Fagans Castle, die dann weiter ging in eine Besichtigung einer historischen Weberei und einer Reihenhaussiedlung, die die unterschiedlichen Lebensweisen der Menschen innerhalb eines Jahrhunderts darstellten. Gegen Mittag fuhren wir dann weiter in die Innenstadt Cardiffs, in der wir erst einmal mehrere Stunden Freizeit hatten. Abends gingen wir gemeinsam in ein typisches Pub und haben leckere Burger gegessen. Während wir uns in der Stadt aufhielten, war gleichzeitig ein riesiges Sportevent zwischen den Universitäten Cardiffs und Swansea und die Straßen waren überfüllt mit Fans in lustiger Feierlaune.
In typischer Pub-Atmosphäre
Am Donnerstag fuhren wir in die historische Kathedrale St.Davids in Pembrokeshire. Nach einer kurzen Führung durch die Kathedrale durften wir die Gegend selbst erkunden und kleine Mitbringsel für unsere Familien besorgen.
Vor der ältesten normannischen Kathedrale St. Davids
Als nächstes ging es nach Tenby einem berühmten Badeort in Pembrokeshire. Ein paar mutige SchülerInnen, sowie Herr Kowalsky, wagten ein Springen in die eiskalten Fluten des Atlantiks. Gemeinsam verbrachten wir noch einige Zeit am beeindruckenden Strand mit Blick auf das azurblaue Meer.
Cool Water
Anschließend gab es traditionelle Fish and Chips, die bei einem Besuch in Großbritannien auf keinen Fall fehlen dürfen.
Auf der Rückfahrt zur Unterkunft hielten wir am Newgale Beach an, um einen faszinierenden Sonnenuntergang bei klarem Wetter zu bestaunen.
Schließlich machten wir uns am Freitag gemeinsam bereit für den Abschluss unserer Studienfahrt. Nach einem Besuch der beeindruckenden Highschool in Haverfordwest, wo wir von drei Jugendlichen durch die vielen Räume der riesigen Schule, in der Sage und Schreibe 1700 SchülerInnen von 150 LehrerInnen unterrichtet und weiteren 150 pädagogischen MitarbeiterInnen betreut werden, geführt wurden. Wir waren alle fasziniert von den vielseitigen Möglichkeiten des Unterrichts und Schule, die an dieser Schule geboten wurden.
Die Assembly Hall mit 500 ausfahrbaren Sitzplätzen
Aufenthaltsraum exklusiv für den Abschlussjahrgang - der einzige Raum, in dem jemals Handys benutzt werden dürfen.
Unisex- Toilettenräume kommen ohne Türen zu den Fluren aus. Alle anderen Aufenthalts- und Lernbereiche sind mit Aufsichtspersonal ausgestattet.
Viel zu schnell ging die Zeit zu Ende und wir machten uns bereit für die Rückreise nach Hause.
Unglücklicherweise kamen wir in viele Staus, die Grund dafür waren, dass wir schlussendlich unseren ursprünglich gebuchten Rückflug nach Basel verpasst haben. Unter viel Stress und langen Bus- und Wartezeiten, sowie einigen ungemütlichen Stunden am Flughafen wurde glücklicherweise ein alternativer Rückflug von London aus ermöglicht.
Völlig erschöpft, aber gesund und wohlbehalten kamen wir dann endlich nach insgesamt 26 Stunden Reisezeit glücklich zu Hause an.
Trotz der Probleme und Aufregungen der Heimreise werden wir alle die vielen schönen Erinnerungen von der Studienfahrt in unseren Herzen bewahren und sind dankbar für die vielen Erlebnisse bei wunderschönem Wetter in Wales.
Text: Felix Maier und Michelle Gütle Fotos: Evi Dalichow und Stefan Kowalsky