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Neue Nahrung für die Partnerschaft mit Haverfordwest  

20 Schüler der RSO mit ihren Lehrkräften beleben Partnerschaft „von unten“


Besuch in St. David’s mit den walisischen Gastgebern Liz Griffith und Steve Lewis (rechts)

Fünf beeindruckende Tage bei traumhaftem Wetter und dichtem Programm verbrachten 20 Schüler und Schülerinnen mit ihren Begleitern in Wales. Ihr Besuch ging zurück auf eine Initiative von Liz Griffith, Leiterin der sozialpädagogischen Einrichtungen in Pembrokeshire, die mit ihrem Kollegen Steve Lewis nach aufwendigen Anträgen finanzielle Mittel von der walisischen Regierung erhielt, um „langfristige Kontakte mit europäischen Jugendpartnern“ zu schließen. Vergangenes Jahr war die walisische Gruppe in Oberkirch, kam begeistert zurück, so dass dieses Jahr der Gegenbesuch von 20 Realschülern, von denen eine schriftliche Bewerbung erwartet wurde, stattfinden konnte.

Die Reise ging über Basel per Flug nach Bristol, wo die Gruppe von einem Bus abgeholt wurde. Das Domizil war in einer schlichten Jugendherberge nördlich von Haverfordwest, die die Gruppe für sich alleine hatte, am Küstenpfad gelegen mit spektakulärem Ausblick, Selbstversorgung mit Lebensmitteln, die von den Walisern gestellt wurden. Nach einer ausgiebigen Küstenwanderung über den „Strumble Head“, von wo man Robben sich tummeln sah, war abends ein Empfang im Jugendzentrum angesagt – und der überwältigte die Oberkircher Besucher.


Küstenwanderung über den “Strumble Head“, links die Begleitlehrer Evi Dalichow und Stefan Kowalsky

Bürgermeister, Vertreter des Stadtrats und des Districts, alte Oberkirch-Fans – und 30 Vertreter des Male Voice Choir waren anwesend, um den Oberkirchern ihre Referenz zu erweisen. Der Chor in Bestform mit einer neuen jungen Dirigentin gab ein etwa 30-minütiges Konzert walisischer Lieder, Shantys, aber auch moderner Songs wie von Cold Play: „Ein Konzert um Frieden und Freundschaft“ (Felix Maier). Im Anschluss Austausch vieler Reminiszenzen an Oberkirch und vor allem an ihre Freunde von der Stadtkapelle und der Sepp-Ganter-Band. Der Chor, der mehr als 100 Sänger umfasst, wird 2026, im Jahr der Oberkircher Jubiläen, 130 Jahre alt und ist damit fast der älteste Chor in ganz Großbritannien. Ein Treffen mit den Oberkircher Musikern steht auf ihrer Wunschliste ganz oben.

Ein dichtes, beeindruckendes Programm hatten die Oberkircher und Haverfordwester gemeinsam gestrickt:  St. Fagans, Freilicht-Nationalmuseum in der Nähe der Hauptstadt Cardiff, wo man vom keltischen Dorf bis zum Haus der Gegenwart alle Epochen des walisischen Lebens vor allem an Architektur und Einrichtung nachvollziehen kann, war das erste Ziel am Mittwoch, danach Sightseeing in Cardiff. St.David’s, Pilgerzentrum, Ausgangspunkt der Christianisierung und späterer Bischofssitz in engem Kontakt zum nahegelegenen Irland, die größte und beeindruckendste Kirche in normannischem Stil in Großbritannien, war am nächsten Tag der Ausgangspunkt. Von dort ging es nach Pembroke Castle, eine der mächtigen normannischen Burgen, die gegen die aufrührerischen Waliser gebaut wurden und schließlich „charming“ Tenby, das viktorianische Seebad mit dem pittoresken Stadtbild und engen Gässchen – ganz Mutige wagten sich auch ins Wasser. Dem Wunsch der Schüler „Sonnenuntergang bei Newgale“ wurde natürlich stattgegeben.


Am Strand von Newgale bei Sonnenuntergang

Am Freitag war zum Abschluss der Schulbesuch an der „Haverfordwest High“ angesagt: Begrüßung durch die Rektorin und Führungen durch Schüler, die schon in Oberkirch waren. Die räumliche Großzügigkeit, die sportlichen Einrichtungen, der Personalschlüssel beeindruckten. Der Dank der Oberkircher Lehrkräfte Stefan Kowalsky und Evi Dalichow an Liz Griffith und Steve Lewis, die viel Arbeit und Herzblut investierten,  um den Aufenthalt zu einem  Erlebnis zumachen konnte nicht herzlicher sein.

Die Heimreise gestaltete sich dann allerdings etwas weniger glatt: Aufgrund von extrem vielen Bauarbeiten und Staus auf der Autobahn und Umfahrungen erreichte der Bus nach einer nervenaufreibenden Fahrt den Flughafen wenige Minuten zu spät: „Gate closed“. Stefan Kowalsky und Evi Dalichow konnten  dann in Gesprächen mit den Verantwortlichen der Fluggesellschaft erreichen, dass die Gruppe eine kostenlose Umbuchung von London nach Basel erhielt. Das hieß Organisation des Transports von Bristol nach London, quer durch die abendliche Metropole zum südlich gelegenen Flughafen Gatwick und sichere Ankunft am nächsten Tag in Offenburg – beladen mit vielen, vielen Erlebnissen, Erfahrungen, die die anstrengende Rückreise längst wieder wettgemacht haben. Einstimmiges Echo: „Super, dass wir mitgehen konnten.“

Text: Johanna Graupe   Fotos: Johanna Graupe und Stefan Kowalsky

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